Kontakt:
Röm.-kath. Pfarramt Radmer
Radmer an der Stube 35
8795 Radmer
+43 3635/2112
radmer@graz-seckau.at
Gottesdienstzeiten:
Sonntag: 09:00 Hl. Messe (14-tägiger Wechsel mit Hieflau)
Öffnungszeiten Pfarrkanzlei:
Donnerstag 8 - 12 Uhr
Über die Pfarre:
Katholikenanzahl: 352 (Stand 1.04.2025)
Patrozinium: Hl. Antonius von Padua, 13. Juni
Messkapelle: Hl. Barbara im Schloss Greifenstein
Patronat: Gutsherrschaft Hohenberg
Die Kirche von Radmer kann auf eine reiche und bewegte über vierhundertjährige Geschichte zurückblicken. Durch ihre herausragende Lage auf dem Kirchbühel ist sie schon weithin sichtbar.
Die vom Landesfürsten Erzherzog Ferdinand, dem späteren Kaiser Ferdinand II., im Zuge der Gegenreformation gestiftete Kirche zählt zu den schönsten barocken Wallfahrtskirchen des Landes. Sie wurde vermutlich nach Plänen des oberitalienischen Architekten Giovanni Pietro de Pomis errichtet, der in Graz die Mariahilferkirche und das Mausoleum erbaute.
Am 10. August 1602 wurde sie durch Bischof Martin Brenner von Seckau dem hl. Antonius von Padua geweiht.
Durch die große Verehrung, die dem Heiligen entgegengebracht wurde, ist sie zu einer Wallfahrtskirche geworden, in der viele Besucher Trost und Zuversicht suchten und noch immer suchen.
Das Innere der Kirche ist reich ausgestattet. Die gesamte Decke des Langhauses und des Chores ist mit Fresken geschmückt. Sie haben das Leben und die Wunder des hl. Antonius von Padua zum Inhalt. Diese Fresken sind ein monumentales Zeugnis der Verehrung des Heiligen in der Obersteiermark.
Ursprünglich gehörte die Pfarre zur Diözese des Erzbischofs von Salzburg. Nachdem Kaiser Joseph II. 1786 das Bistum Leoben errichtet hatte, wurde Radmer diesem zugewiesen. Kaiser Franz Josef I. übertrug 1914 die Domäne Eisenerz-Radmer an die Nachkommen des ermordeten Thronfolgerehepaares Franz Ferdinand und Herzogin Sophie von Hohenberg. Den Hohenbergs obliegt noch heute das Patronat über die Pfarrkirche.
Ausstattung:
Der mächtige Hochaltar aus der Zeit um 1727 mit seiner Säulenarchitektur und Umgangsportalen nimmt den gesamten Chorschluss ein. Kernstück ist das Altarblatt aus dem Jahr 1602. Es zeigt den hl. Antonius von Padua mit dem Jesuskind am Arm.
Zwei gleich grosse Seitenaltäre aus dem Jahr 1681 schmücken den Triumphbogen am Eingang zum Hochaltar. Ein Bild der Immakulata beherrscht den evangelienseitigen Marienaltar. Epistelseitig zeigt das große Altarblatt die "heiligen drei Madln" (hl. Barbara, hl. Katharina und hl. Margaretha).
Die Kanzel stammt aus dem Jahr 1714 und wird Josef Claudius Zeller zugeschrieben. Die Figuren der vier Evangelisten stehen in verzierten Nischen am Kanzelkorb. Auf dem Schalldeckel ist die Figur des Welterlösers zu sehen.
Auf der ursprünglich doppelten Empore wurde 1737 eine neue Orgel vom Grazer Orgelbauer Johann Georg Mitterreither aufgestellt. Anlässlich der Renovierung von 1902 trug man die oberste Empore ab, und das alte Orgelgehäuse erhielt ein neues Werk mit 15 Registern von Matthäus Mauracher aus Salzburg.
Die große Glocke wurde bereits 1640 gegossen. Umgegossen wurde sie 1707 von Melchior Schorer und 1774 von Josef Hammerschmied. Das heutige Geläute besteht neben der großen Glocke, noch aus vier Bronzeglocken, die 1953 von St. Florian bei Linz geliefert wurden.
Die gesamte Decke des Langhauses und des Chores ist mit prächtigem Laub-Bandelwerk-Stuck überzogen. Er soll 1727 angebracht worden sein. Die großen Kartuschenfelder sind durchgehend mit Fresken geschmückt. Sie haben das Leben und die Wunder des hl. Antonius zum Inhalt.