Wir freuen uns auf Ihren Besuch in unserer Wallfahrtskirche!
Ab Ostermontag bis Ende Oktober sind die Wallfahrtskirche und die „Einsiedelei“ (ehemaliges Torhaus der Burg) wieder an jedem Samstag, Sonntag und Feiertag geöffnet.
Maria Freienstein ist durch seine exponierte Lage wohl einer der interessantesten Wallfahrtsorte der Steiermark. Erhöht auf einem mächtigen Felsen ragt über der ehemaligen Wehr- und Burganlage am höchsten Punkt die Wallfahrtskirche Maria sieben Schmerzen in den Himmel. Gerade weil sich auf dem mächtigeren Felsen an der östlichen Seite des Tales die Wallfahrtsanlage befindet, kann Maria Freienstein als spirituelles Tor zur Eisenstraße bezeichnet werden.
Das spirituelle Tor zur Eisenstraße
Dieser besondere Ort liegt 70 m über dem Vordernbergertal, das seit vielen Jahrhunderten vom Erzabbau, der Eisengewinnung und der Eisenverarbeitung geprägt ist. Der steile Anstieg zum Gnadenort und der sie umgebenden Burganlage verändert den Einzelnen. So wie man sich Schritt für Schritt vom Alltag und seinem Getriebe entfernt, kommt man sich selbst und Gott immer näher.
Stille erfahren
Eine einmalige Burganlage, in ihrer Mitte die Kirche auf Fels erbaut, ladet ein, Stille zu erfahren und inmitten einer herrlichen Landschaft die Seele baumeln zu lassen.
Das Heiligtum auf dem Felsen beleben und spüren, wie in der stillen Einkehr das eigene Lebenshaus auf gutem Grund steht.
Neugestaltung und Sanierung
Die Neugestaltung des Innenraums ist Teil eines großen Sanierungsprojektes, das im Jahr 2008 begann und 2018, dem 300-Jahr-Jubiläum der Einweihung, seinen Abschluss gefunden hat.
Aktuelle Berichte, Fotos und Informationen finden Sie unter: Facebook MARIA FREIENSTEIN
Möchten auch Sie, Mitglied im Freundeskreis der Freunde der Wallfahrtskirche werden?
Dann melden Sie sich bitte bei den Einsiedlern oder in der Pfarrkanzlei.
Hier sehen Sie das Informationsheft, das die Freunde unserer Wallfahrtskirche bekommen haben: Informationen Freundeskreis Maria Freienstein
Spendenkonto:
Maria Freienstein
IBAN AT88 3846 0000 0303 4600
BIC RZSTAT2G460
Im Jahre 1660 wurde erstmals an die Leobener Jesuiten die Bitte herangetragen, die Ruinen der alten Burg zu befrieden. Eine Sage aus dieser Zeit berichtet recht anschaulich von der Erlösung einer unerlösten Seele durch den Hofnarren Hans, welcher dem Spuk rät, sich doch gefälligst selbst zu helfen. Damit war der Ort von Spuk und Dämonie befreit und der Kirchenbau konnte auf dem ehemaligen Burgareal beginnen.
Bereits 1665 waren die Bauarbeiten abgeschlossen und am 17. Februar 1718 wurde die Wallfahrtskirche feierlich zu Ehren der Sieben Schmerzen der Gottesmutter Maria eingeweiht. Die Deckengemälde zeigen die Glorie des Kreuzes Christi. Innerhalb der Kirche fallen besonders die Mirakelbilder auf, welche wunderbare Gebetserhörungen, welche auf Fürsprache der Mutter Gottes hin auf Freienstein gewirkt wurden. Diese Bilder stammen aus der Zeit um 1717 und erzählen uns von Bauunfällen, Pestepidemien, Krebsgeschwüren, Epilepsie bis hin zu Meineidschwüren. In gedruckter Form erschien dieses Mirakelbuch, welches sich heute im Steiermärkischen Landesarchiv befindet, im Jahre 1682.
Im Jahre 1926 beauftragte der Arzt und Heimatforscher, Dr. Gustav Hackl, seinen Freund, den Maler und Holzschneider Switbert Lobisser mit der Gestaltung eines Kapellenbildes für Maria Freienstein. Lobisser schuf in der nach ihm benannten Kapelle den `Gang Marias übers Gebirge´, ein Thema, welches der Meister auch in seinen Holzschnitten des Öfteren verfertigte. Das leider in den 1980-er Jahren komplett zerstörte Fresko zeigte die spätere Gattin Lobissers (er ließ sich als einstiger Benediktinerpater in St. Paul im Lavanttal laizieren) Eva im typischen Lobissergwandl.
Fazit: Ein bisher viel zu wenig bekanntes kirchliches und architektonisches Juwel mit einer Vielzahl von Facetten, welches noch einer tiefgründigeren Entdeckung harrt. Im Jahr 2008 begann eine Initiative zur Generalsanierung und Renovierung der Wallfahrtskirche Maria Sieben Schmerzen auf Freienstein, welche im Jahre 2018, dem 300-Jahr-Jubiläum der Einweihung, ihren Abschluss gefunden hat.
Unter Wallfahrt, auch Pilgerfahrt genannt, versteht man den Zug zu einem Heiligtum, welches mehr als eine Tagesreise vom Heimatort entfernt liegt.
Gilt heute in der Steiermark gemeinhin Mariazell als der Gnadenort schlechthin (zugleich die Magna Mater Austriae), so sollte man lokale Wallfahrtsorte in der engeren Heimat wie Maria Wildalpen oder Maria Sieben Schmerzen auf Freienstein keineswegs vergessen. Heute kann man sich die Tatsache nicht mehr annähernd vorstellen, dass es einst auf dem Gebiet der historischen Steiermark über 250 lokale Wallfahrtsorte gegeben hat.
Die Veranlassungen auf Pilgerfahrt zu gehen sind unterschiedlichster Natur, zumeist ist der Auslöser hierfür ein zuvor geleistetes Gelübde: Man tätigt einen Schwur, um entweder für bereits erhaltene Hilfe oder Heilung zu danken bzw. in umgekehrter Denkrichtung macht man sich auf, um Hilfe und Heilung zu erflehen.
Gerade in den letzten 20 Jahren hat das Phänomen Wallfahrt wieder an unglaublicher Beliebtheit gewonnen; Pilgerreisen ob zu Fuß, per Auto, Rad bis hin zu Fernwallfahrten per Bahn oder Flugzeug sind beliebter als je zuvor. Neben den früher üblichen Veranlassungen eine Wallfahrt zu unternehmen, ist man heute beinahe versucht anzunehmen, von einem Massenphänomen zu sprechen. Von der ursprünglichen Intention der Frömmigkeit und der Einlösung eines religiösen Gelübdes mutiert Wallfahrt zunehmend zum falschen Spiegelbild der Selbstinszenierung und Selbstbestätigung – vorzugsweise bei Prominenten, welche ihre ach so intensiven Erfahrungen stets in Buchform vermarkten.
Für den Wallfahrtsort Maria Sieben Schmerzen auf Freienstein ist festzuhalten, dass diese Wallfahrt seit dem Beginn im Jahre 1665 ein immerwährender Magnet für Hilfe, Trost und Zuversicht für die Not und Verzweiflung der Menschen aller Stände – bis zum heutigen Tage.
Aus der Fülle der Gestalten innerhalb der Heiligenverehrung im Falle der katholischen Kirche nimmt die Gottesmutter Maria seit Anbeginn eine besondere und privilegierte Stellung ein.
Insbesondere durch die Unbefleckte Empfängnis und die Anwesenheit Marias unter dem Kreuze Jesu wurde die besondere Stellung der Muttergottes immer deutlicher herausgestellt und somit ihre besondere Wichtigkeit als Fürsprecherin der Not leidenden und Hilfe suchenden Menschen unterstrichen.
Auch im Falle des Wallfahrtsortes Maria Freienstein wurde dieses außergewöhnliche Marienpatrozinium als Hauptfest gewählt.
Ursprünglich wird Maria im Falle des Patroziniums Sieben Schmerzen mit Sieben Schwertern, welche sich in ihr Herz bohren. Auf dem Altarbild, welches während der Fastenzeit den Hochaltar ziert, ist Maria lediglich mit einem Schwert in ihrem Herzen dargestellt. Diese scheinbare `Vereinfachung´ des Themas begann sich im Laufe des Hochbarock immer mehr durchzusetzen.
Gerade durch die Symbolik der Sieben Schmerzen Mariae (Zahl!) und die barocke Traktatliteratur gewann dieser bis heute wesentliche Aspekt der Marienverehrung eine nicht zu überblickende Eigendynamik. Zugleich haben wir in der Vielfalt der Schmerzen der Gottesmutter auch eine Parallele für die vielfältigen Leiden und Nöte zu sehen, in welchen sich die Menschen an sie wenden.
Betrachtet man das Mirakelbuch von Maria Freienstein, so erhält man hierfür eine genaue Bestätigung. Von Adligen bis zu den Geringsten haben die Menschen in ihren Nöten und Bedrängnissen stets vertrauensvoll ihre Zuflucht zur Mutter von Freienstein genommen, da sie wussten, diese würde ihnen in allen Lagen eine getroste Fürsprecherin und Helferin sein.
Die einstige Burg Leoben, auf einem Felsen hoch über dem Vordernbergertal gelegen, ist heute noch in ihren Ausdehnungen in der Ringmauer zu erkennen, welche auch die heutige Kirche von St. Peter umgibt. Hier befand sich das Zentrum der Gaugrafschaft Leoben, bevor die Siedlung Leoben durch den Böhmenkönig Otakar II. im Jahre 1270 in die Murschleife verlegt wurde. Somit haben wir in der Burg Leoben den eigentlichen Herrschaftssitz der Gaugrafschaft zu sehen, dessen eigentliches Verwaltungszentrum sich im Steinhaus (Traidersbergstraße 2) befand. Neben der Einhebung der Steuern und Zölle beinhaltete das Aufgabengebiet des Burgvogtes auch die Hohe Gerichtsbarkeit, somit auch die Vollstreckung von Todesurteilen. An diese Ära erinnerten noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts drei Galgen im Ortsgebiet von St. Peter (Kapelle in der Gmeingrube, im Ortszentrum und auf der Edlinghöhe).
Im Jahre 1498 begegnet uns mit Andrea Freiensteiner die erste namentlich bekannte Burgfrau von St. Peter – Freienstein, welche auch unserer Marktgemeinde den Namen gab. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts war die einstige Burg Leoben – auch Freienstein genannt – bereits stark verfallen und wurde aufgegeben.
Wie es sich für eine "ordentliche Burg" gehört, so gibt es auch für die Burg von Freienstein eine Sage, welche deren Entstehung schildert.
Wandert man von Leoben – Donawitz die alte Eisenbundesstraße aufwärts, so kommt man nach einer guten Wegstunde in die Ortschaft St. Peter–Freienstein. Von einem steilen Felsen der knapp über der Straße aufragt, grüßt malerisch das Kirchlein Maria–Freienstein herab. Es wurde aus den Trümmern der ehemaligen Burg erbaut. Die letzten Besitzer dieser Burg waren grobe Leuteschinder, die nur darauf aus waren, durch ihre Knauserei ein großes Vermögen zusammenzuraffen. Nach dem Tod des letzten Burgherrn zerfiel die Festung und in den Ruinen begann es zu geistern.
Um Mitternacht, wenn dichte Nebel durchs Vordernbergertal zogen, war es an dieser Stelle immer sehr unheimlich. Manchmal stand plötzlich wie aus dem Nichts aufgetaucht eine geisterhafte Mauer auf der Straße, die unter dem Burgfelsen vorbeizieht, und versperrte den Fuhrleuten den Weg. Von der Höhe rief es dann immer klagend und Schauer erregend herab: “Hans, wo bist Du?“ Jeder der diese schauerliche Stimme hörte, suchte schleunigst unter Dach zu kommen.
Einst fuhr ein fremder Schlossherr mit seinem Hofnarren Hans zu mitternächtlicher Stunde durch den Ort. Als sich ihr Gefährt dem Burgfelsen von Freienstein näherte, konnten die Pferde plötzlich nicht mehr weiter, weil wieder die gespenstische Mauer den Weg versperrte. Gleich darauf vernahm man auch wieder die unheimliche Stimme, die kläglich ihr “Hans, wo bist Du?“ schaurig in die Nacht jaulte. “Hier“, antwortete der Hofnarr, sprang aus dem Wagen und stieg den steilen Pfad zur Burgruine hinauf. Oben angelangt, sah er im alten Torbogen auf einer schweren Kiste eine kleine schwarze Gestalt sitzen.